Darf ich um ihre Aufmerksamkeit bitten?
Eine Anleitung für außergewöhnlich gute Vorträge.
Eine Anleitung für außergewöhnlich gute Vorträge.
Brennen statt Pennen
Wer brennt, kann auch andere anstecken |
Gute Vorträge sind nicht
nur informativ, sondern machen Spaß. Sowohl dem Publikum als auch dem Redner.
Ihr könnt euer Publikum nämlich nur begeistern, wenn ihr selbst voller Leidenschaft
über euer Thema sprecht. Die Menschen, die dort vor euch sitzen funktionieren
gewissermaßen wie ein Verstärker. Eure Emotionen und Gefühle übertragen sich
auf die Zuhörer. Verbreitet also positive Energie, lasst euren Charme spielen
und brennt für euer Thema!
Seid ihr selbst nicht
überzeugt von dem, was ihr da erzählt, könnt ihr auch das Publikum nicht für
euch gewinnen. Und wer gelangweilt vor sich hin nuschelt, braucht sich nicht
über Schnarchgeräusche aus dem Publikum wundern.
Sprechen statt Lesen
Ist euch schon einmal
aufgefallen, dass wir ganz anders schreiben als wir sprechen? In der
Schriftsprache, besonders bei fachlichen Themen, werden wahnsinnig viele
Substantivierungen verwendet. Sätze bestehen aus unzähligen Nebensätzen und
Zusammenhänge werden durch Einschübe immer wieder auseinandergerissen. Wir
bemühen uns besonders gebildet und kompetent zu klingen. Aber eigentlich machen
wir dadurch alles nur viel Unverständlicher.
Sprecht zum Publikum wie zu einem Freund |
Vorträge sind keine
Lesungen. Verwendet also keine Schreibsprache. So spricht kein normaler Mensch.
Die Leute sind nicht da, um ein sprechendes Buch zu erleben. Sprecht zu euren
Zuhörern eher wie zu einem Freund. Erklärt ihnen euer Anliegen wie in einem
Gespräch.
Voraussetzung für einen
guten Vortrag ist also, dass ihr den Inhalt in und auswendig kennt. Er muss
gewissermaßen aus euch selbst herauskommen.
Und lest um Himmels
Willen nicht einfach eure Folien vor! Ganze Sätze haben darauf nichts zu
suchen. Die Folien sind eigentlich auch gar nicht für euch, sondern für das
Publikum. Die Stichworte sollten das Gesagte zusammenfassen und als Stütze für
eure Zuhörer dienen.
Die Situation in einem Vortrag ist nämlich eine ganz andere, als Zuhause am Schreibtisch zu sitzen und
konzentriert ein Fachbuch zu lesen.
Wir sind von unzähligen
Ablenkungen umgeben. Kellner bringen Getränke, der Sitznachbar hustet, 3 Reihen
weiter tuscheln ein paar Kollegen. Man ist allein situationsbedingt weniger
konzentriert. Schriftsprache können wir hier auf keinen Fall gebrauchen.
Zuhause liest man einen Satz einfach noch ein drittes Mal, wenn man
Verständnisprobleme hat. Bei einem Vortrag hat man nur eine Chance eine
Botschaft zu verstehen. Dinge, die wir nur hören und nicht parallel lesen, sind
zudem schwieriger zu merken.
Erleben statt Zusehen
In Fachvorträgen ist es
oft notwendig, schwierige oder komplizierte Zusammenhänge zu erklären. Wie
schafft man es also, diese Dinge verständlich und lang anhaltend zu vermitteln?
Dazu müssen wir uns
bewusst machen, wie unser Hirn funktioniert. Situationen, die besonders
emotional waren, viele Sinne angesprochen oder starke Reize verursacht haben,
hinterlassen immer eine fest verankerte Erinnerung. Der Moment, in dem man das
erste Mal auf eine heiße Herdplatte fasst, brennt sich im wahrsten Sinne des
Wortes ein ;)
Dieses Prinzip solltet
ihr auf eure Vorträge anwenden. Sprecht in bunten Bildern zu euren Zuhörern und
lasst Geschichten in ihren Köpfen entstehen. Verwendet Metaphern und
anschauliche Beispiele in euren Ausführungen. Erzählt ein paar passende
Anekdoten aus eurem Leben. Und macht Witze! Humor ist immer eine tolle Art,
Menschen zu erreichen. Euer Vortrag sollte die Menschen unterhalten. In diesen
Minuten werdet ihr zum Entertainer.
Verlasst auch gern die
konventionellen Pfade und baut interaktive Elemente in euren Vortrag ein.
Verwendet Requisiten, arbeiten mit Geräuschen oder Gerüchen. Versucht, so viele
Sinne wie möglich anzusprechen. Überrascht euer Publikum und lasst es an der
ein oder anderen Stelle aktiv mitmachen.
Bezieht die Zuhörer mit
ein, stellt ihnen Fragen, lasst sie mitdenken und sprecht sie direkt an.
Beachtet bei eurer Rede aber immer den Wissensstand und Hintergrund der Zuhörer.
Ihr solltet sie nicht überfordern, aber auch nicht langweilen.
Üben statt Aufgeben
Übung macht den Meister |
Ja, ja, ich weiß schon.
Nicht jeder ist der geborener Entertainer und kann gut vor Publikum reden. Aber
wisst ihr was? Übung macht den Meister! Stellt solche Situationen doch mal mit
Freunden oder der Familie nach. Bereitet zum Beispiel einen besonderen Vortrag
zur Präsentation der letzten Urlaubsfotos vor. Lasst sie auch Zwischenrufe
einwerfen und Fragen stellen. So übt ihr gleich, auf Ablenkungen zu reagieren.
Spontanität und Schlagfertigkeit können nämlich auch erlernt werden.
Überwindet euch und nehmt
jede Chance wahr, vor Menschen zu sprechen. So werdet ihr nach und nach immer
lockerer. Und das Wichtigste: Bleibt ihr selbst und sprecht in euren eigenen
Worten.
So. Vortrag beendet ;D
Jetzt seid ihr dran!
Wir freuen uns sehr, wenn
ihr uns von euren Erfolgserlebnissen berichtet!