Der Griff in
die Werkzeugkiste
Wer die Wahl hat, hat die Qual - So findet ihr das richtige
Werbemittel
Augen zu und durch?
Ein ganz normaler Arbeitstag im Büro. Mein Telefon klingelt.
„Agentur perlenmädchen, Nadine Jürgen. Hallo!“ „Guten Tag! Mein Name ist
Soundso und ich brauche einen Flyer.“ „Aha. Wieso denken Sie, dass der Flyer
für Ihr Vorhaben das richtige Werbemittel ist?“ Kurze Pause. „Ähm….“
Ziemlich genau so beginnen bei uns die meisten Telefonate. Fast
jeder neue Kunde fragt beim ersten Kontakt nach einem konkreten Werbemittel.
Grundsätzlich ist daran ja auch nichts falsch. Schwierig wird es nur, wenn vor
der Wahl des Werbemittels keine konzeptionellen Überlegungen angestellt wurden.
Deshalb hinterfrage ich solche Wünsche immer direkt.
Vor einiger Zeit bat uns eine Existenzgründerin um Flyer.
Sie erhoffte sich eine höhere Bekanntheit ihrer Physiotherapiepraxis. Ich
fragte Sie: „Und wie kommen die Flyer zu den Menschen? Wer erfährt von Ihnen,
wenn die Flyer auf Ihrem Tresen liegen? Diejenigen, die in Ihre Praxis kommen,
haben Sie doch bereits wahrgenommen.“
Wir haben den Anspruch, dass unsere Arbeit einen spürbaren
Effekt mit sich bringt. Unsere Werbung soll funktionieren. Sich aus dem Bauch
heraus für ein Werbemittel zu entscheiden, ist wie ein blinder Griff in die
Werkzeugkiste. Und damit hat man in den seltensten Fällen Erfolg.
Es werde Licht!
Vor der Wahl des Werbemittels steht immer das Konzept.
Definiert zuallererst das Problem. Zum Beispiel: „Wir bekommen zu wenige
Bewerbungen auf unsere Ausschreibungen.“
Aus diesem Problem lässt sich eine Zielstellung ableiten. Im Fall des vorherigen Beispiels könnte sie so lauten: „Wir möchten als
interessanter Arbeitgeber wahrgenommen werden und die Anzahl der Bewerbungen
auf unsere Stellenausschreibungen erhöhen.“
Als nächstes solltet ihr eure Zielgruppe genauer unter die
Lupe nehmen. Was sind das für Menschen? In welchen Lebenssituationen stecken
Sie? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben sie? Welche Medien
konsumieren sie? Gibt es Orte an denen diese Menschen zusammenkommen?
All diese Überlegungen sind nötig, um beurteilen zu können,
welches die effektivsten Werbemittel sind, um eure Ziel zu erreichen. Wer genau
weiß, dass er ein Bild an die Wand bringen will, kann in der Werkzeugkiste
gezielt nach dem Hammer greifen. Ohne diese Vorarbeit wird das schwierig. Habt
ihr schon mal versucht, mit der Kreissäge einen Nagel in die Wand zu schlagen?
Ein Konzept hilft euch außerdem dabei, eure Gedanken zu
ordnen und auf den Punkt zu bringen. Versucht eure Werbebotschaft so kurz und
prägnant wie möglich zu formulieren. Ist das geschafft, fällt es auch sehr viel
leichter eine kreative Leitidee und ein Schlüsselmotiv dazu zu entwickeln. Wer
es sich leisten kann, überlässt diese Arbeit einer Agentur.
Auf Talentsuche
Jedes Werbemittel erfüllt einen eigenen Zweck und hat
spezielle Talente. Nutzt sie entsprechend ihrer Begabungen und versucht nicht
sie zu etwas zu machen, das sie nicht sind. Umso effektiver ist ihre Wirkung.
Auffallen und einfangen - Plakate, Postkarten, Aufkleber, Anzeigen,
Give-Aways etc.
Bei diesen Werbemitteln ist
Auffallen Pflicht! Denn oftmals ist das Werbeumfeld sehr dicht. Wer mit seiner
Botschaft wahrgenommen werden will, sollte auf Kreativität setzen.
Eine gute konzeptionelle Vorarbeit ist hierbei das A und O. Ziel und Botschaft sollten präzise formuliert sein.
Eine gute konzeptionelle Vorarbeit ist hierbei das A und O. Ziel und Botschaft sollten präzise formuliert sein.
Diese Werbemittel solltet ihr
also nicht mit unzähligen Informationen vollstopfen. Konzentriert euch auf eine
Kernaussage und verpackt diese in eine kreative Leitidee.
Der Informationsgehalt bleibt
hier also sehr gering. Für weiterführende Informationen solltet ihr eure
Kontaktdaten angeben und/oder auf eine Website verweisen.
Heiß machen auf mehr – Flyer, Prospekte, Newsletter/E-Mail etc.
Hier dürft ihr etwas konkreter
werden. Diese Werbemittel können einen mittleren Informationsgehalt besitzen. Ihr
müsst euch nicht mehr auf eine Kernbotschaft konzentrieren. Es ist trotzdem
ratsam, sich auf ein Thema zu begrenzen.
Achtet darauf, eure Inhalte klar
zu strukturieren. Eure Texte sollten verständlich und informativ sein. Nutzt
solche Werbemedien dazu, eure Zielgruppe neugierig zu machen. Weckt die Lust
auf mehr!
Denkt daran, für detailliertere
Informationen auf eure Kontaktdaten und eure Website zu verweisen.
Überzeugende Details – Broschüre, Website etc.
Jetzt dürft ihr euch endlich
auslassen! Das heißt aber nicht, dass ihr einfach drauf losschreiben solltet.
Besonders bei Werbemitteln mit einem hohen Informationsgehalt, ist es schwierig
sich nicht zu verzetteln.
Das Ziel solcher Medien muss es
immer sein, abschließend zu überzeugen und eure Zielgruppe zur gewünschten
Kauf-Handlung zu verhelfen. Die Interessenten haben jetzt nämlich die
Endstation erreicht. Die anderen Werbemittel hatten die Aufgabe, die Menschen
hier her zu lenken. Jetzt müsst ihr also auf den Punkt überzeugen!
Denkt bei der Wahl der Tonalität
und den sprachlichen Formulierungen also unbedingt an eure Zielgruppe.
Fachchinesisch ist hier in den meisten Fällen äußert unangebracht.
Die Mischung macht‘s
Jetzt liegt es an euch, das richtige Werbemittel für euer
Vorhaben zu wählen. Wenn es euch nicht nur um die Kommunikation einer Botschaft
geht, ist ein Mix an Werbemitteln empfehlenswert. So könnt ihr eure Zielgruppe
nach und nach von eurem Angebot überzeugen.
In solchen Kampagnen sollte eine kreative Leitidee, also ein
roter Faden klar erkennbar sein. Ein professionelles Branding bzw. Corporate
Design sorgt für eine hohe Wiedererkennung und starke Verknüpfung der Kampagne
mit eurem Unternehmen/eurer Initiative.
Investiert bitte immer ausreichend Zeit in die Konzeption.
Wer gut plant, hat schon fast gewonnen ;) Bedenkt bei der Wahl eurer
Werbemittel auch immer die Verteilung bzw. den Vertrieb. Was nützen euch teure
Hochglanz-Broschüren, wenn diese keiner zu Gesicht bekommt?
Wir freuen uns wie immer über eure Gedanken, Erfahrungen und
Feedback!
Eure perlenmädchen