Privatpool oder Freibad
Tipps, rund um Fotos für eure Werbemittel
Schwimmen oder untergehen
Webseiten, Broschüren,
Flyer, Anzeigen – Für alle Werbemittel benötigt man Bilder. Doch woher nimmt
man all diese Fotos? Muss man jedes Mal einen Fotografen beauftragen oder kann
man einfach Bilder aus dem Netz verwenden? Genau diesen Fragen gehen wir heute
nach.
Fotos ziehen das Auge an.
Durch Farben und Formen wird dem Betrachter eine Stimmung vermittelt. Die
Auswahl des Fotos sollte immer die Botschaft des Werbemittels unterstützen.
Genau deshalb ist es auch so schwierig, das passende Bild für die Umsetzung
einer Idee zu finden.
Die im Design verwendeten
Fotos entscheiden darüber, ob eurer Werbemittel oben schwimmt oder in der
Versenkung verschwindet. Das Layout kann noch so professionell sein. Der Text
kann die Botschaft perfekt auf den Punkt bringen. Wenn ihr jedoch qualitativ
schlechte und unprofessionelle Bilder verwendet, verliert jedes Werbemittel an
Wirkung und geht unter.
Modrig und eingewachsen
Soll ein neues
Werbemittel erstellt werden, benötigt der Designer Fotos vom Kunden. Und da
fängt das Problem oft bereits an. Gemäß unserer Erfahrung besitzen die
wenigsten kleinen und mittelständischen Unternehmen einen eigenen Fotopool.
Diejenigen mit einem Bild-Archiv, haben es oftmals vernachlässigt.
Der Pool ist ungepflegt,
modrig und eingewachsen. Bilder wurden nicht richtig archiviert, Nutzungsrechte
sind unklar und die Fotos liegen nicht in einer ausreichenden Auflösung vor.
Alle Werbemittel, die daraus entstehen, müffeln von Anfang an.
Was tun? Die Deadline
drückt. Ein Fotograf kann in so kurzer Zeit und mit dem vorhandenen Budget
nicht beauftragt werden. Die Rettung heißt deshalb allzu oft: Stockbilder!
Der Rettungsring
Stockbilder sind Fotos
aus Online-Bildbörsen. Es gibt sowohl kostenpflichtige als auch kostenfreie
Bildarchive im Netz zu finden. Die Motive der Fotos sind oft sehr allgemein.
Hier werdet ihr also kaum außergewöhnliche Kompositionen finden. Deshalb ist es
durchaus möglich, dass ihr die Stockfotos aus euren Werbemitteln auch in denen
anderer Unternehmen wiederfindet.
Damit sind wir auch schon
bei den Nachteilen solcher Fotos. Sie sind nicht individuell und genau auf das
Konzept eures Werbemittels zugeschnitten. Außerdem sind sie unpersönlich und
oft auch steril. Das müssen sie auch sein. Sie sollen schließlich zu allen
möglichen Anlässen und Absendern passen. Die Persönlichkeit eures Unternehmens
könnt ihr so aber niemals authentisch transportieren.
Geht es um größere
Projekte, wie eine neue Website, wirkt sich das noch stärker aus. Für eine
Internetseite werden viele Bilder benötigt, die eure Botschaften bebildern. Verwendet
ihr nur Stockfotos werdet ihr schnell feststellen, dass der Stil der Bilder
sehr unterschiedlich ist. Die zusammengesuchten Fotos passen oft nicht
zusammen, folgen keinem rotem Faden.
Aber natürlich haben
solche Bilder auch ihre Vorteile. Stockfotos werden schließlich nicht ohne
Grund so häufig genutzt. Die Fotos aus den öffentlichen Pools haben oftmals
einen sehr professionellen Look. Außerdem sind sie immer in sehr hoher
Auflösung vorhanden, sodass ihr die Bilder auch sehr großformatig drucken
könnt. Außerdem sind diese Fotos sehr schnell verfügbar. Sofort. Nur die Suche
nach dem passenden Motiv, nimmt gerne viel Zeit in Anspruch. Zudem ist die
Beschaffung der Bilder mit vergleichsweise geringen Kosten verbunden oder sogar
ganz kostenfrei. Es kann sich also lohnen bei der Bildsuche ab und an in den
öffentlichen Pool abzutauchen.
Wir möchten euch beispielhaft jeweils 2 kostenpflichtige und kostenfreie Bildbörsen vorstellen.
Wir möchten euch beispielhaft jeweils 2 kostenpflichtige und kostenfreie Bildbörsen vorstellen.
Freibäder mit Eintritt
Die Bilder aus
kostenpflichtigen Börsen dürfen frei für kommerzielle Zwecke genutzt werden.
Außerdem habt ihr das Recht, die Motive zu verändern, z.B. indem ihr Schrift
darüberlegt oder Fotomontagen erstellt. Allerdings dürft ihr diese Fotos nicht
in sozialen Medien teilen, da ihr z.B. auf Facebook das Nutzungsrecht an
Facebook abtretet. Diese Entscheidung liegt allein beim Urheber. Im Blog oder
auf eurer Website dürft ihr die Fotos verwenden. Ihr solltet allerdings die
Quelle angeben. Auf den Bildportalen sind die Nutzungsrechte aber immer nochmal
genau beschrieben.
fotolia.de (kostenpflichtig)
Bei fotolia findet ihr
einen riesigen Pool an professionellen Fotos, Videos und Grafiken. Über ein
Suchfeld gebt ihr eurer Motivwunsch ein. Die Suche ist etwas ungenau. Was aber
durchaus Absicht ist. Oft weiß der User nicht, was er eigentlich sucht. Fotolia
zeigt deshalb auch verwandte Motive zu eurer Suchanfrage an. Eine tolle
Inspirationsquelle, die zu einigen frischen Ideen verhelfen kann J
Zudem besitzt fotolia
eine Filterfunktion. Ihr könnt Videos und Grafiken aus eurer Suche
ausschließen, wenn ihr nur ein Foto finden wollt. Außerdem könnt ihr nach
Farben filtern, um z.B. vorwiegend rote oder blaue Bilder angezeigt zu bekommen.
Auch nach Themen könnt ihr die Anzeige einschränken.
Bezahlt wird über ein
Creditsystem. Ihr kauft euch also Punkte (Credits), die ihr zum Erwerb der
Bilder verwenden könnt. Je größer und besser aufgelöst ihr ein Motiv haben
wollt, desto mehr Credits werden fällig. Ihr müsst mindestens 10 Credits
erwerben. Bilder kosten in der Regel zwischen einem (xs) und 12 Credits (xxl).
Alternativ könnt ihr euch für diverse Abo-Varianten entscheiden.
istockphoto.com (kostenpflichtig)
Der Bilderpool auf
istockphoto ist ähnlich riesig, wie auf fotolia. Auch hier findet ihr neben
Foto, Videos und Grafiken. Zusätzlich könnt ihr auf ein Audio-Archiv zugreifen.
Die Suche bei istockphoto ist sehr viel präziser. Hier bekommt ihr genau das
angezeigt, was zur Suchanfrage passt. Die Filterfunktion ist ähnlich
umfangreich wie bei fotolia.
Auch bei istockphoto läuft die Bezahlung über ein Creditsystem. Ihr könnt euch einzelne Credits kaufen oder ein kostengünstigeres Abo abschließen, durch das ihr regelmäßig Bilder downloaden könnt. Auch hier gilt: Je größer das Bild/die Auflösung, desto höher der Preis.
Auch bei istockphoto läuft die Bezahlung über ein Creditsystem. Ihr könnt euch einzelne Credits kaufen oder ein kostengünstigeres Abo abschließen, durch das ihr regelmäßig Bilder downloaden könnt. Auch hier gilt: Je größer das Bild/die Auflösung, desto höher der Preis.
Freibäder ohne Eintritt
Die Fotos aus den hier vorgestellten Bildbörsen sind gemeinfrei. Ihr könnt sie also neben Print, Website und Blog, problemlos auch in den sozialen Medien verwenden.
pexels.com (kostenfrei)
Eine kleine, feine
Bildböse, die durch sehr professionelle und hochwertige Bilder überzeugen kann.
Allerdings ist der Pool ziemlich klein. Je spezieller eure Anfrage wird, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr keine Treffer landen werdet.
Es handelt sich um eine
englischsprachige Website. Die Suchanfragen müsst ihr also auf Englisch
stellen. Der Download der Bilder gestaltet sich sehr simpel. Ihr benötigt
keinen Account. Alle Bilder werden in nur einer Größe angeboten. Ein Klick auf
„Free Download“ genügt. In einem neuen Tab öffnet sich das gewünschte Bild und
kann von euch mit einem Klick auf die rechte Maustaste durch „Speichern
unter..“ abgelegt werden.
pixabay.com (kostenfrei)
In dieser Bildbörse müsst
ihr euch im Perlentauchen üben, denn die Qualität schwankt sehr stark. Ihr
findet wirklich schlechte Fotos von Möchtegern-Fotografen, aber auch absolut
hochwertige Perlen.
Ignoriert hier die
oberste Zeile Bilder. Diese Werbeleiste zeigt kostenpflichtige Motive der Börse
shutterstock.
Auch bei pixabay benötigt
ihr für den Download nicht zwingend einen Account. Nach Auswahl der gewünschten
Bildgröße müsst ihr lediglich ein Captcha eintragen. Nur wer die höchste
Auflösung besitzen möchte muss sich kostenfrei anmelden. Keine große Sache.
Auch das ist schnell und unkompliziert erledigt.
Der eigene Pool
Nicht immer reicht es aus
Fotos solcher Online-Bildbörsen zu verwenden. Wir raten euch, auch einen
eigenen Bilderpool anzulegen. Dazu solltet ihr auch mal ins kalte Wasser
springen und einen professionellen Fotografen beauftragen. Zum Anlass nehmen
solltet ihr wichtige Projekte oder Kampagnen, wie zum Beispiel die Erstellung
einer neuen Unternehmenswebsite.
Der Fotograf muss gut
gebrieft werden. Ihr solltet ihm genau erklären, welche Botschaften und
Stimmungen ihr durch die Fotos übertragen wollt. Ohne ein Konzept für das
Shooting, erhaltet ihr im schlimmsten Fall ähnlich seelenlose Bilder, wie aus
den Online-Börsen.
Ein guter Fotograf hört
euch genau zu und kann eure Vorstellungen perfekt umsetzen. Natürlich ist
dieses Vorgehen sehr viel zeit- und kostenintensiver. Als Belohnung haltet ihr
auch später einzigartige Bilder in den Händen, die eurer Unternehmen, eure
Persönlichkeit und eure Botschaften authentisch transportieren. Alle Bilder
besitzen zudem den gleichen Stil und wirken wie aus einem Guss. Ihr könnt
solche Fotostrecken also sehr gut für umfangreichere Werbemittel verwenden,
ohne einen optischen Bruch darin zu haben.
Euren Fotopool müsst ihr
regelmäßig pflegen und erweitern. Alle 1 bis 3 Jahre sollte man
mindestens in einen Fotografen investieren. Klärt zudem vorab die
Nutzungsrechte mit dem Fotografen, damit ihr die teuren Bilder auch für all
eure Zwecke verwenden könnt.
Steckt auch etwas Gedanken
in die Archivierung eurer Bilder. Legt die Ordner sinnvoll ab, bezeichnet sie
aussagekräftig, vermerkt den Urheber und die Nutzungsrechte. Das erleichtert
das spätere Arbeiten mit den Fotos allgemein.
Freischwimmer
Das Schwimmen im Freibad
hat durchaus seine Vorzüge. Aber ohne einen ganz individuellen Privatpool geht
es eben auch nicht. Die Mischung machts. Besonders für kleinere Projekte, wie
Anzeigen, für die nur einzelne Motive benötigt werden, könnt ihr problemlos auf
Stockfotos zurückgreifen.
Aber spätestens wenn es
darum geht euer Unternehmen abzubilden, solltet ihr eigene Fotos verwenden.
Stockbilder sind für solche Zwecke viel zu seelenlos und austauschbar. Und
welches Unternehmen möchte schon so auf seine Kunden wirken?
Also immer rein ins kühle
Nass und fröhliches Schwimmen!
Eure perlenmädchen