Kunden
fischen – Werbung braucht einen Haken
Der Köder kann nicht
jedem schmecken
Kennt ihr eigentlich eure Zielgruppe, liebe Unternehmer? Wie
oft hören wir: „ Ich biete meine Leistungen für alle an und weise niemanden ab!“
Dieser Satz ist fatal. Denn, ob ihr wollt oder nicht, ihr könnt es einfach nicht
allen recht machen. Und das solltet ihr auch nicht!
Wer sich nur nach seinen Kunden richtet, hat keinen Fokus. Ihr
schwimmt im Kreis herum. Ohne eigene Ziele, Ansprüche und Werte - also ohne Orientierung - kann kein Fisch im
großen Teich der freien Markwirtschaft überleben.
Der Kunde ist nicht euer König. Richtet euch nicht starr nach
den Regeln von anderen. Wer sich nur bückt, um anderen die Füße zu küssen,
verliert sich selbst. Betrügt sich selbst! Und das ist keine gesunde Haltung.
Außerdem macht die Arbeit so auch keinen Spaß. Ihr verliert die Motivation, die
Qualität eurer Arbeit sinkt, ihr verliert Aufträge. Und am Schluss schwimmt ihr
mit dem Bauch nach oben. Tod.
Seht euch und eure Kunden eher als gleichberechtigte Partner
an. Nicht nur der Kunde entscheidet, ob ihm der Köder schmeckt. Auch euch muss
der Fisch munden! Nichts raubt einem mehr Energie als sogenannte „Problemkunden“.
Die nur nörgeln, meckern, mit nichts zufrieden sind und euch zu Dingen drängen,
die ihr eigentlich gar nicht tun wollt. Unter diesen Energieräubern haben auch
eure A-Kunden zu leiden. Schließlich seid ihr mit so viel Ballast am Bein nicht
mehr so konzentriert und motiviert wie vorher.
Ihr wollt stattdessen Fische, die euch schmecken! Kunden,
die mit euch auf einer Welle schwimmen, die euch motivieren und inspirieren.
Die dankbar sind für eure Arbeit und ihren Wert erkennen. Dann schwimmt ihr auf
der Welle des Erfolgs!
Nur an Haken bleibt
man hängen
Wie angelt man also jetzt diese A-Kunden? Wie wir gerade
gelernt haben, wollt ihr nicht jeden Fisch an der Angel haben. Manche sind euch
zu groß, manche zu klein und manche schmecken euch einfach nicht. Es ist
deshalb enorm wichtig, seine Zielgruppe in und auswendig zu kennen.
Wer sind diese Menschen? Welche Probleme haben sie, bei
denen ihr helfen könnt? Welche Gemeinsamkeiten verbinden sie, welche Unterschiede
gibt es zwischen ihnen? Gibt es Orte an denen sie zusammen kommen? Welche
Medien konsumieren sie? Je genauer ihr eure liebsten Fische kennt, desto besser
wisst ihr, welche Leckerbissen ihnen schmecken.
Eure Werbung darf nicht zu glatt und nett sein. Wenig Reiz
bedeutet wenig Wahrnehmung. Diese Art von Werbung könnt ihr euch sparen. Sie
ist rausgeworfenes Geld. Wer nur Einheitsbrei ins Wasser wirft, braucht sich
nicht zu wundern, dass keiner anbeißt. Und die, die vielleicht doch mal
anbeißen, sind mit Sicherheit nicht eure Lieblingsfische.
Neben einem schmackhaften Köder ist deshalb auch ein Haken
entscheidend. Eure Werbung braucht Ecken und Kanten, an denen die Menschen
hängen bleiben. Eure Außenkommunikation muss polarisierend sein, sollte zu
Diskussionen anregen und muss nicht allen gefallen. Eben nur eurer Zielgruppe.
(Und euch selbst natürlich.)
Ein wichtiger Aufhänger seid ihr selbst. Schließlich seid
ihr Individuen, mit eigenen Vorstellungen, Ansichten und Arbeitsweisen. Bleibt
euch selbst treu und steckt so viel wie möglich von eurer Persönlichkeit in die
Werbung.
Eigene Ansichten, Werte, Regeln, Arbeitsweisen,
Qualitätskriterien – das alles sollte gläsern und für die Öffentlichkeit
zugänglich sein. Wisst ihr, was dann passiert? Ihr siebt die Problemkunden von
Anfang an aus. Die melden sich dann gar nicht erst bei euch. Weil ihnen nicht schmeckt,
was sie da über euch lesen. So einfach. Und die anderen, bekommen schon beim
Lesen einen wässrigen Mund.
So wird der Köder
richtig lecker
Nur mit eurer Persönlichkeit als Filter ist euer Haken aber
noch etwas stumpf. Gute Werbung braucht eine gute Prise Kreativität, um zum
Anbeißen lecker zu sein. Während andere Haken stumpf im Wasser treiben, könnt
ihr euren durch gute Ideen so richtig aufpolieren und zum Glänzen bringen.
Seid frech, beweist Humor, setzt auf Emotionen! Ihr dürft
auch mal etwas übertreiben oder provozieren. Regt die Menschen zum Diskutieren
an. Und traut euch aufzufallen. Der Mensch ist nämlich genetisch darauf
programmiert, auf Veränderungen in seinem Lebensumfeld zu reagieren. Da kann
sich niemand gegen wehren. Dieses Verhalten stammt noch aus der Steinzeit, als
hinter jeder Auffälligkeit noch eine tödliche Gefahr lauern konnte.
Durch kreative Werbung könnt ihr euch zudem einen hohen
Werbedruck sparen. Kreativität ist hoch ansteckend! Hat uns eine Werbebotschaft
berührt, zum Lachen gebracht oder überrascht, wollen wir diese Gefühle mit
anderen teilen. Habt ihr eure Fische einmal infiziert, schwimmen sie zu
Freunden, der Familie und Verwandten und geben eure Botschaft an sie weiter.
Ihr dürft eure Köder allerdings nicht überwürzen. Die
richtige Menge Salz hebt den Geschmack, wird es zu viel, ist das gesamte Essen
verdorben. Verwendet ihr gar kein Salz, bleibt alles ziemlich geschmacklos. Es
geht deshalb nicht darum, um jeden Preis aufzufallen, sondern um die richtige Dosierung.
Ihr müsst eure Werbebotschaft zu 100% nach außen vertreten können. Wählt daher
immer eine Tonalität, die zu eurer Botschaft passt. Tastet euch am besten immer
Schritt für Schritt heran und beobachtet, wie eure Lieblingsfische auf den
Köder reagieren.
Wir wünschen „Petri heil“ und freuen uns wie immer über eure
Fragen und Erfahrungen!
Eure perlenmädchen
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