kreativagentur perlenmädchen

Dienstag, 24. Oktober 2017

Mein Praktikum bei den perlenmädchen


Hallo zusammen


Ich bin Luise Wöhlke, 14 Jahre alt und besuche die 10. Klasse des Evangelischen Gymnasiums Neuruppin. Meine Berufsvorstellungen sind noch nicht ganz ausgereift, bei ein paar Sachen bin ich mir jedoch schon sicher: Viel Kreativität und Abwechslung sind gefragt. Außerdem interessiere ich mich für Design und natürlich „Irgendwas mit Medien“.

Mein Praktikumsplatz


Nun stand also, wie in der 10. Klasse üblich, ein berufsorientiertes oder wie ich finde passender, -orientierendes Praktikum an. Doch wo gibt es schon in Neuruppin und Umgebung coole Betriebe der Design-Branche, noch dazu auf der Höhe der Zeit? Da würde ich meine Suche wohl bis nach Berlin ausdehnen müssen, dachte ich. Das Gegenteil jedoch bewies die Website der Perlenmädchen, mit ihrer geradezu verbotenen pink-lila Kombi.
Als ich darauf stieß wusste ich sofort: Hier wollte ich mein Praktikum machen. Auch, wenn die Werbeagentur in Wittstock liegt und nur aus zwei Personen besteht, hat sie alles, was den anderen fehlt: Ein Konzept, Social-Media-Präsenz und eine gehörige Portion Verspieltheit.


Das erste Treffen


Ich fragte telefonisch an, ob ein Praktikum möglich wäre und wurde prompt von Nadine Jürgen zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Mir war's recht, so musste ich wenigstens keine Bewerbung schreiben! Dass so etwas auch Nadine nicht im Traum eingefallen wäre, wurde mir klar, als sie mich am Tag des Treffens, mit Batman-Ohrringen geschmückt, freundschaftlich begrüßte und direkt dazu einlud, sie zu duzen.
Außerdem erklärte sie mir, dass sie kein Büro besitzt, sondern von zu Hause aus arbeitet und das auch niemals vor zehn Uhr. Die Perlen-Agentur ist wohl in vielerlei Hinsicht keine normale Werbeagentur. Das erfuhr ich auch im weiteren Gespräch, in dem es angenehmerweise gar nicht darum ging, mich zu bewerben, sondern eher, mir den Betrieb vorzustellen. Nadine erklärte mir, dass sie auf ihrer Facebook-Seite viele Fotos teilen, mit denen sie eine Menge Aufmerksamkeit generieren.

Des Weiteren erfuhr ich, dass Gitte in Hamburg für die Grafiken verantwortlich ist, während Nadine Text und Konzept beisteuert. Dazu findet sie mit ihren Kunden zuerst gemeinsam heraus, was die beste Herangehensweise und dann, was das wirksamste Werbemittel wäre, anstatt sofort deren Vorstellungen umzusetzen. Zudem setzt sie viel auf Guerilla-Marketing, was sie mir auch anschaulich an vielen Beispielen zeigt, sodass ich am Ende des Gespräches nicht nur mit einem festen Praktikumsplatz, sondern auch mit jeder Menge Flyer, Karten und anderen Marketingideen nach Hause ging.

Meine Praktikumswoche


Als ich am Montag um 10 Uhr bei Nadine aufschlage, begrüßen sie und ihre Katze Mina aka. Minchen mich gleichermaßen herzlich. Dann nehmen wir uns einige Zeit für eine ausführliche Planung der Woche und knipsen ein Selfie für Facebook, mit dem ich mich unter dem Hashtag #praktikantenperle kurz vorstelle. Nun geht es an meine eigentliche Tagesaufgabe: Montagsmotivationen, Bildungsperlen und Schlauperlen für die Website und Facebook. Was das ist? Das solltest du hier flugs selbst herausfinden! Zusammengefasst könnte man aber sagen Inspirationssprüche und Büroweisheiten to go. Ich darf also meine eigenen Texte verfassen, die dann mit einem schönen Design hinterlegt veröffentlicht werden! Zunächst recherchiere ich jedoch eine Menge mit meinem Handy und um 16 Uhr ist auch schon Feierabend. So verlasse ich Nadines Wohnung mit einer positiven Einstellung für die nächsten Tage.


Am Dienstagmorgen geht es pünktlich um 10:15 Uhr geht es in Eigenarbeit mit den Social-Media-Kategorien weiter. Heute formuliere ich, kann auch alles gleich am Laptop niederschreiben und Nadine schicken. Diese bereitet gerade einen Vortrag zum Thema Azubimarketing vor. Den wird sie morgen halten und probt ihn deshalb schon mal durch. Am Ende gebe ich ihr Feedback und Verbesserungsvorschläge. Dann bereiten wir gemeinsam das Material für morgen vor.

Am Mittwoch treffen wir uns um 12 Uhr in Neuruppin bei EDV-Plan, einem Partner der Agentur und fahren dann zu den Stadtwerken. Dort holen wir den druckfrischen Kalender für 2018 ab, den die perlenmädchen entworfen haben. Wirklich schick geworden!



Nun geht es auf nach Falkensee zum Vicco von Bülow - Gymnasium. Die Schüler eines Seminarkurses dort werden bald als Unternehmensberater in Sachen Auszubildenden-Marketing tätig. Unsere Aufgabe ist es nun, die Schüler auf das Projekt vorzubereiten.
Der Vortrag ist anschaulich, mit vielen echten Werbebeispielen und kommt bei dem Kurs gut an. Sie arbeiten mit, interessieren sich besonders für Guerilla und stellen auch nach dem Vortrag noch viele Fragen. Am Ende bekomme ich  noch ein paar Kekse, die die Schüler dort sogar im (!!) Unterricht essen durften und Nadine werden Blumen geschenkt. Um 16 Uhr verabschieden wir uns, sodass wir um halb 6 wieder in Neuruppin ankommen.



 Am Donnerstag merke ich bereits morgens im Bus, wie mir langsam schlecht wird. Ich habe schon gar keine Lust mehr auf die bevorstehenden sechs Stunden, da steige ich zu allem Überfluss auch noch in den falschen Bus um. Doch für Nadine ist das kein Problem, sie holt mich gerne ab. Als wir um ca. 10:30 Uhr ankommen erzähle ich ihr von meinem schlechten Tag. Da verfrachtet sie mich sofort auf die Couch, bereitet mir flugs ein Tablett mit Keksen und heißem Kakao zu und nach ein paar Minuten geht es mir schon viel besser. So kann ich mich dank Nadine gleich an die Arbeit machen, meinen Blogartikel über mein Praktikum anzufangen.

Zwischendurch knobeln Nadine und ich noch an einem Satz, den wir für einen Flyer zeitlos formulieren müssen. Zeitlos, wie soll das denn gehen? Doch mit einiger Denkarbeit und viel Substantivierung kommen wir am Ende doch noch mit der deutschen Sprache auf einen Ast.

Am letzten Praktikumstag, dem Freitag, treffen wir uns mal um 9 Uhr (sooo früh ^^) da wir eine Besprechung mit einem Kunden haben. Ich schreibe gerade an meinem Text von gestern, da klingelt es bereits und Linda Otto steht vor der Tür. Sie betreibt die Ernährungspraxis Apfel und Eva. Diesen Namen hat die Perlenagentur, zusammen mit einem Konzept, vor ein paar Jahren mit ihr erarbeitet.

Nun steht der Aufbau einer Website an, für die sie bereits einen Plan entworfen haben, den es nun den Vormittag über zu besprechen gilt. Ich bin beeindruckt über die ungezwungene, freundschaftliche Weise, mit der Nadine auch mit ihren Kunden umgehen kann. Wir können Linda duzen und so entsteht eine angenehme Atmosphäre. 

Im Gespräch erfahre ich eine Menge über Sitemaps, Suchmaschinenoptimierung und noch vieles mehr. Ab und zu kann ich sogar meine eigenen Gedanken einbringen, zum Beispiel beim Thema Instagram. 

Als wir mit Allem fertig sind, hier und da ergänzt oder Änderungen vorgenommen haben und es doch wieder länger gedauert hat als gedacht, steht endlich das Grundgerüst. Wir plaudern noch ein wenig, dann verabschiedet sich Linda. 

In der restlichen Zeit kann ich an meinem Blogartikel weiterschreiben und dann darf ich am letzten Tag schon um 13:30 Uhr Schluss machen. Nadine lobt mich zum Abschied sehr für meine gute Arbeit und ich bekomme sogar ein Glas selbstgemachter Marmelade. :D 
Da ich ihr gern etwas zurückgeben würde, aber gerade keine Marmelade zur Hand habe, schicke ich ihr ein paar Tage später diesen hübschen handmade Traumfänger.


Fazit


Mein Praktikum bei den Perlenmädchen hat mir sehr gut gefallen. Nadine hat mich gut aufgenommen und sich auf einer Augenhöhe mit mir unterhalten. Wenn ich ein Problem hatte, war sie sofort zur Stelle und hat mich andersherum auch nach Hilfe oder meiner Meinung gefragt. 
Ich habe in der Zeit einiges über Marketing gelernt und auch angewandt. Weiterhin war ich bei einem Vortrag und einem Kundenmeeting dabei und konnte mehr einbringen, als ich es vorher für möglich gehalten hätte. 
Ich könnte mir auch vorstellen später einen Beruf in dieser Richtung zu wählen, da ich die Woche über durchgängig gutes Feedback erhalten habe. 
Es bleibt mir nur, mich darüber zu ärgern, dass eine Woche Praktikum natürlich viel zu kurz war.