kreativagentur perlenmädchen

Dienstag, 28. Juni 2022

 Kohle vom Schwarm

Crowdfunding für Startups und Unternehmen

Mitte Juni konnten wir für einen Kunden eine Crowdfunding Kampagne erfolgreich abschließen. Dabei ging es um die Weiterentwicklung einer App, die es blinden und sehbehinderten Menschen erleichtert, sicher eine Ampelkreuzung zu überqueren. Kurz gesagt, geht es um die Digitalisierung von Ampeln, sodass diese mit dem Smartphone des Nutzers kommunizieren können. Ein hochpolitisches Thema, das für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Das war sicherlich auch ein entscheidender Grund für den Erfolg der Kampagne.

Doch was ist das eigentlich, Crowdfunding? Und für wen und welche Projekte eignet sich diese Art von Spendenaktion? Wir klären euch auf 😊

 

Von Kohle schwärmen

Crowdfunding könnte man mit Schwarmfinanzierung übersetzen. Ihr stellt online über ein Spendenportal eure Idee vor und bittet bei den Usern um finanzielle Unterstützung. Umso überzeugender ihr darlegen könnt, warum euer Projekt unterstützenswert ist und was ihr mit der Kohle vorhabt, desto größer die Chance auf einen Erfolg. Die digitale Welt unterscheidet sich dabei nicht viel von der Realität. Es ist ein harter Job, Menschen zum Spenden zu bewegen. Der Vorteil ist nur, dass ihr über das Internet sehr viel mehr Menschen in kürzerer Zeit erreichen könnt. Auch wenn jeder nur ein paar Euro gibt, können so schnell große Summen erreicht werden.

Auch der Schwarm muss ins Schwärmen kommen

Kohle aus dem anonymen Internet bekommen? Klingt erstmal super, oder? Aber nicht alle Projekte eignen sich fürs Crowdfunding. Besonders wenn ihr noch keine große Fanbase oder Community im Netz habt, kann es sehr schwer sein, innerhalb der Spendenlaufzeit sein Ziel zu erreichen.

Crowdfunding eignet sich daher besonders für Projekte mit großem öffentlichen Interesse bzw. zu Trend- und Zeitgeistthemen, wie z.B. Nachhaltigkeit oder erneuerbare Energien. Selbst ohne große Vernetzung im Internet könnt ihr mit solchen Themen schnell Unterstützer um euch scharen. Vorausgesetzt, euer Projekt ist wirklich gut und ihr könnt eure Idee gut verkaufen.



Der Weg zum Schwarm

Habt ihr euch dazu entschieden, euer Projekt durch ein Crowdfunding zu finanzieren, solltet ihr zunächst nach einem geeigneten Spendenportal Ausschau halten. Es gibt Portale zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und viele haben auch etwas unterschiedliche Konditionen. Recherche und Vergleichen ist also sehr sinnvoll.

Habt ihr euch entschieden, geht es jetzt an das Erstellen eurer Projektseite. Neben Kontaktinformationen zu euch, müsst ihr natürlich auch Inhalte zu eurem Projekt eintragen. Texte, Bilder, Videos, Grafiken – umso diverser ihr hier aufgestellt seid, desto besser. Wer keine Grafiken oder Videos hat, sollte in die Erarbeitung visueller Inhalte investieren. Nur durch Beschreibungstexte werdet ihr die User nicht hinterm Ofen hervorlocken können.

Zum guten Benehmen gehört auch ein Dankeschön. Überlegt euch deshalb auch, wie ihr euren Spendern eine Kleinigkeit zurückgeben könnt, gestaffelt nach der Höhe der Spende. Ihr müsst euch nicht in Unkosten stürzen, sondern auf Originalität setzen. Verschickt zum Beispiel witzige Postkarten oder gebt für großzügige exklusive Einblicke in euer Projekt vor Ort.

Ein wichtiges Thema ist auch die Festlegung des Spendenziels. Das solltet ihr von der Größe eurer Community abhängig machen. Eine Crowdfunding Aktion läuft zwischen 4 bis 8 Wochen. Eine relativ kurze Zeit, um Fans zu gewinnen. Daher gilt: Je größer die Community, desto höher kann das Spendenziel angesetzt werden. Spendensammeln bleibt auch digital ein Knochenjob. Wer im Vorfeld viel Zeit und Mühe investiert, Menschen von sich und seinem Projekt zu überzeugen, wird auch am ehesten erfolgreich sein.



Wird das Spendenziel nicht erreicht, geht das Geld in der Regel zurück an den Spender (es gibt auch Portale bei denen das nicht so ist). Nur wenn ihr euer Ziel erreicht habt, könnt ihr die gesamte gesammelte Kohle behalten. Je nach Portal werden von der finalen Summe circa 10% einbehalten. Durch diese Gebühren finanzieren sich die Portale und können euch ihren Service zu Verfügung stellen. Kommt eure Summe nicht zusammen, müsst ihr in der Regel nichts zahlen.

Auch zum Start- und Endpunkt eurer Kampagne solltet ihr ein paar Gedanken investieren. Im Hochsommer sind die meisten Menschen im Urlaub und weniger im Netz unterwegs. In der Adventszeit ist die Spendenbereitschaft zwar besonders hoch, allerdings werden die Menschen hier auch förmlich erschlagen, durch all die Bittsteller.

Zusammengefasst kann man sagen: Schreibt erst einmal ein Konzept, einen Plan zu eurer Crowdfunding Aktion. Das erspart euch viele Fehler und im besten Fall die Niederlage.


Ins Schwärmen gekommen?

Ihr merkt also, ganz so easy ist es mit dem Crowdfunding dann doch nicht. Ihr müsst wirklich viel Zeit in die Akquise und Kommunikation stecken, sowohl im Vorfeld als auch während eurer Kampagne. Außerdem ist es sinnvoll eine Social Media Affinität zu haben. Mit einer Facebook Seite und/oder einem Insta-Profil wird es sehr viel einfacher sein, die richtigen Menschen zu erreichen.

Klar sollte auch sein, dass Crowdfunding nicht für alle Zielgruppen geeignet ist. Die digitale Barriere schließt Menschen mit wenig digitaler Erfahrung oder Befangenheit im Umgang mit dem Internet aus.

Wenn bei euch wenig Inhouse Kompetenz in Bezug auf Grafik, Konzeption, Fotografie/Video vorhanden ist und man externe Dienstleister beauftragen muss, ist die Vorbereitung und Durchführung einer ernstzunehmenden Crowdfunding Kampagne auch sehr kostspielig.

Dennoch ist die Schwarmfinanzierung eine interessante Art, Projekte zum Leben zu erwecken. Habt ihr Fragen zu dem Thema? Sprecht uns gern an und lasst euch beraten.

 

Bunte Grüße aus dem Perlenland,

eure perlenmädchen

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