kreativagentur perlenmädchen

Dienstag, 29. August 2017

10 Perlenregeln für gute Plakate


In den letzten Monaten hatten wir die Möglichkeit, mit der Bundestagsabgeordneten Dagmar Ziegler zusammenzuarbeiten. Für Sie haben wir unter anderem eine Plakatreihe zur Bundestagswahl 2017 entwickelt. Unsere Motive haben für einige Diskussionen gesorgt! In den sozialen Medien, aber auch im direkten Austausch mit den Wählerinnen und Wählern. Sogar im Satiremagazin extra3 wurden unsere Plakate aufgegriffen.

Diskussionen, öffentliche Aufmerksamkeit, Emotionen - genau das war unser Ziel. Was nützen Plakate, die niemandem auffallen, über die es nichts zu sagen gibt, zu denen man keine Stellung beziehen muss?
Wir denken, dass Werbung nur funktioniert wenn sie reibt. Der ideale Anlass also, um euch ein paar goldene Perlenregeln für gelungene Plakate  zu verraten.

1. Anvisiert: „Die Motive und Aussagen müssen zur Zielgruppe passen, die man erreichen möchte.“


Bevor es darum geht Ideen und Motive zu entwickeln, ist konzeptionelle Vorarbeit nötig. Ansonsten würdet ihr versuchen in völliger Dunkelheit ein Ziel zu treffen. Besonders wichtig: Definiert eure Zielgruppe!
Macht euch bewusst, wer diese Menschen sind, die ihr erreichen möchtet. Welche Themen interessieren sie? Wie sieht ihr Leben aus? Was soll eure Botschaft bei diesen Menschen auslösen? Welche Sorgen und Ängste haben sie vielleicht? Welche Gemeinsamkeiten verbinden sie und welche Unterschiede könnt ihr ausmachen? Es kann durchaus sinnvoll sein, eine größere Zielgruppe nochmals in Segmente zu unterteilen. So könnt ihr eine treffendere Kommunikation erreichen.

Imageplakat für die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin in Lindow (Mark) zum Thema Kundenbindung mit Filialmitarbeitern

2. Linientreu: „In einer Plakatreihe muss ein roter Faden erkennbar sein.“


Innerhalb euers Konzeptes zur Plakatreihe sollte eine Leitidee gefunden werden. Die Motive bauen sich im besten Fall aufeinander auf. Der Betrachter kann eure Plakate so besser wiedererkennen und eurer Kampagne zuordnen.






3. Weniger ist mehr: „Ein Plakat muss in Sekundenschnelle erfasst werden können.“


Plakate stehen größtenteils direkt an der Straße. Der Betrachter fährt an Ihnen vorbei, sodass er nur wenige Sekunden hat, um den Inhalt des Motives zu erfassen. Verzichtet deshalb auf alle überflüssigen Informationen und gestaltet euer Plakat so einfach und übersichtlich wie möglich.


4. Anecken: „Ein Plakatmotiv muss überraschend und unerwartet sein.“


Motive und Aussagen die Provozieren, bewusst verwendete Fehler, Stolpersteine und Unerwartetes ziehen die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich. Der Mensch ist sogar genetisch darauf programmiert auf Veränderungen im Alltag zu reagieren. In den Anfängen der Menschheit war diese Aufmerksamkeit nämlich überlebensnotwendig. In der heutigen Zeit sind wir von unzähligen Reizen umgeben. Belanglose Werbung erreicht niemanden.



5. Geschichten erzählen: „Ein Plakat muss so gestaltet sein, dass es den Blickverlauf der Betrachter lenkt.“


Wer ein Plakat gestaltet muss komponieren ;) Ihr solltet auf eine klare Hierarchie der Fixpunkte achten und die Augen der Betrachter bewusst lenken. Das erreicht ihr durch die Platzierung der Elemente, Farben und unterschiedliche Größenverhältnisse.
Wir können ein großes Plakat nicht auf einmal erfassen. Bestimmte Reize ziehen unsere Augen eher an. In der Regel schauen wir zuerst auf bunte Bilder. Dann auf die Headline, um die Botschaft entschlüsseln zu können. Erst danach suchen die Augen nach dem Absender der Botschaft.
Ihr kennt das vielleicht aus Comics. Wer eine Geschichte durch ein Bild erzählen möchte, muss die Aussagen in die richtige Reihenfolge bringen und Pointen setzen. Erst dann macht es „Klick“ und der Betrachter hat ein „Aha- Erlebnis“.

Plakat zur Gaspreis-Senkung der Stadtwerke Neuruppin

6. Klare Ansagen: „Eine Headline muss kurz und direkt sein.“


In der Regel sollte eine Headline aus maximal 5 Worten bestehen. Verwendet auf einem Plakat kurze Sätze. Verzichtet auf Schachtelsätze oder komplizierte Formulieren. In der Werbung wird die Sprache als Stilelement verwendet. Greift also ruhig zu sprachliche Mittel oder einer veränderte Satzstellung um euren Botschaft zu vermitteln.
Denkt bei eurer Wortwahl unbedingt auch an eure Zielgruppe. Es kann durchaus sinnvoll sein Umgangssprache oder regional gebräuchliche Formulierungen zu verwenden.


7. Im Fokus: „Zur Verbildlichung der Aussage sollte nur ein klares Motiv genutzt werden.“ 


Ein Plakat muss blitzschnell verstanden werden. Verwendet deshalb am besten klare und wenig detaillierte Bildmotive. Verwendet keine Wimmelbilder, Collagen oder Fotos ohne klaren Fokus. Der Betrachter muss sofort erkennen können worum es geht bzw. was beworben wird.


8. Lesbarkeit „Die Lesbarkeit eines Plakates darf durch die Gestaltung nicht beeinträchtigt werden.“


Was nützt das schönste Plakat, wenn die Botschaft dahinter nicht verstanden wird? Achtet bei der Auswahl der Farben auf eine ausreichende Kontrastwirkung. Wählt eine Schriftart, die aus großer Distanz noch gut erfasst werden kann. Eure Headline muss durch die gewählte Schriftgröße klar erkennbar sein.


9. Mit freundlichen Grüßen. „Der Absender der Werbebotschaft muss deutlich erkennbar sein.“


Werbung dient nicht nur der Unterhaltung und Bespaßung. Sie verfolgt immer eine klare Absicht und möchte beim Betrachter ein bestimmtes Verhalten auslösen (z.B. Kaufen, Wählen oder Umdenken). Kann eine Werbung vom Betrachter nicht mit einem Produkt, einem Unternehmen oder einer Initiative in Verbindung gebracht werden, hat sie dieses Ziel verfehlt.
Achtet also auf Größe und Position des Logos. Haltet euch gestalterisch auch unbedingt an das vorgegebene Corporate Design, um eine Wiedererkennung zu erreichen.

Imageplakat der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)

10. Ortsbezogen: „Die Gestaltung eines Plakates sollte immer auch den Standort mit einbeziehen."


Damit ein Plakat die volle Wirkung erzielen kann solltet ihr immer auch den Standort mit einbeziehen. Denkt dabei an eure Zielgruppe. Wo halten sich diese Menschen auf? An welchen Orten könnt ihr sie gesammelt erreichen. Im besten Fall spielt ihr mit eurem Motiv sogar auf den Standort des Plakates an und bindet diesen kreative in eure Botschaft ein.

Bildunterschrift hinzufügen
Plakatwerbung eines Bestattungsinstituts in einem U-Bahnhof


Wenn ihr unsere 10 goldenen Perlenregeln befolgt, kann das Ergebnis nicht allzu schlecht werden ;) Also nur Mut und ran an die Plakate! Wir freuen uns über eure Ergebnisse und Feedback.

Eure perlenmädchen

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