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Dienstag, 24. Januar 2017

Nur wer scheitert hat Erfolg


Tradition vs. Innovation

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Seit ein paar Monaten arbeiten wir mit einem größeren Kunden zusammen. Für unsere Region handelt es sich schon um ein recht bedeutendes Unternehmen. Traditionsreich, alt eingesessen und mit regionaler Bewandtnis. Und wahrscheinlich ist genau dort der Haken zu suchen.

Wir sind diesem Kunden aufgefallen, weil wir in unseren Breitengraden eher ein Exot in Sachen Marketing sind. Kreativ, innovativ, unkonventionell und gerne auch mal etwas frecher. Das Unternehmen fühlte sich durchaus angesprochen von unserer Arbeit.

In der Zusammenarbeit zeigt sich jetzt, dass der Kunde selbst so aber bitte nicht werben möchte. Schließlich sei man ein seriöses und traditionsreiches Unternehmen.
Hmm.. Sind Tradition und Innovation zwei gegensätzliche Lager? Muss man sich als Unternehmer etwa zwischen diesen beiden Werten entscheiden?

Alles bleibt nie wie es ist

Es gibt viele Unternehmen, die sich auf Tradition berufen. Dieser Begriff steht für Zuverlässigkeit, Stärke, Konsequenz. Das klingt doch erstmal super! Menschen fühlen sich nämlich sicher durch Routine. Gewohnte Umgebungen, eingefahrene Abläufe, bekannte Gesichter – da weiß man wenigstens was einen erwartet. Keine bösen Überraschungen.

Neue Wege zu gehen, ist immer mit Ungewissheit verbunden und stellt ein Risiko dar. Und wer möchte schon auf die Nase fallen? Nein, nein! Dann lieber weiter wie bisher. Was man hat, hat man. „Ich könnte schlechter dastehen als vorher! Ich könnte etwas verlieren!“ Diese Angst hemmt.
An diese Stelle möchte ich gern Herbert Grönemeyer zitieren: „Stillstand ist der Tod“.
 
Während es Unternehmen gibt, die sorgfältig darauf achten, alles beim Alten zu belassen, dreht sich die Welt weiter. Sie verändert sich. Wer auf der Stelle steht wird irgendwann so weit zurückbleiben, dass er die Konkurrenz nicht mehr einholen kann. Irgendwann hat man den Zug verpasst. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass solch eine Denkweise existenzbedrohend sein kann. Selbst für die größten Unternehmen.

Quelle PexelsDas Leben hält übrigens auch nicht viel von Routine. Alles verläuft zyklisch. Privat als auch beruflich erleben wir in regelmäßigen Abständen Erfolge und Niederlagen. In der Wirtschaft wollen viele Unternehmer diesen Zyklus überlisten. Sie tun alles dafür, einen Zustand des Stillstands aufrechtzuhalten. Meiner Meinung nach verschwendete Energie. Wir können uns noch so sehr bemühen, im Vorfeld alles genau zu kalkulieren und abzuwägen. Am Ende werden wir immer den Kürzeren ziehen. Das Leben hat seine eigenen Pläne mit uns.

Tödliches Scheitern

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Zu Beginn der Menschheitsgeschichte war eine Veränderung der äußeren Lebensumstände sehr oft mit einer tödlichen Bedrohung verbunden. Es liegt in unseren Genen auf Unregelmäßigkeiten besonders wachsam zu reagieren. Schließlich könnte sich ein Säbelzahntiger anschleichen! Oder, wie in unserem konkreten Fall, eine Werbeagentur, die unsere Kunden verschrecken möchte. Die Angst vor Neuem ist also nichts Verwerfliches, sondern fest in uns Menschen verankert. Aber wir müssen uns ihr stellen und dürfen uns nicht durch sie leiten lassen.

In unserer heutigen Zeit haben wir jedoch nicht mehr vorrangig Angst vor dem Tod. Wir haben Angst vor dem Scheitern. Versagen wird in unserer Gesellschaft nicht geduldet. Wer möchte schon als Verlierer abgestempelt werden?
Aber was diese Menschen dabei vergessen ist die andere Möglichkeit! Durch ein Wagnis könnte ich meine Situation auch verbessern! Erfolgreicher sein. Der Konkurrenz einen Schritt voraus. Selbst der Volksmund weiß: „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“

Wer ein Wagnis eingeht, beweist Mut und Unternehmergeist. Ich denke, Scheitern ist kein Misserfolg, sondern ein Ergebnis, aus dem man lernt und der Lösung wieder ein Stück näherkommt. Genau wie in der Forschung. Scheitern ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Erfolg. Wir schließen eine Möglichkeit aus. Dem Ziel sind wir so wieder einen Schritt nähergekommen.

Mut zur Veränderung

Ich sage nicht, dass ihr kopflos jedes Wagnis eingehen solltet. Das Stichwort lautet hier „kalkuliertes Risiko“. Wägt vorher ab, was im schlimmsten Fall passieren kann und ob ihr mit diesem Zustand leben könntet. Und dann rein ins kalte Wasser!

Ohne Niederlagen können wir Erfolge gar nicht richtig wahrnehmen. Glück und Erfolg sind immer etwas Flüchtiges. Wir müssen ständig daran arbeiten. Stillstand lässt uns hingegen abstumpfen. Damit schirmt ihr euch zwar vermeidlich vor Niederlagen ab, gleichzeitig nehmt ihr euch aber die Möglichkeit Glück und Erfolg zu erleben.

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Lasst euch nicht von eurer Angst leiten. Sie ist immer ein schlechter Ratgeber. Ihr werdet sonst niemals über euch hinauswachsen und erfahren, was in euch steckt. Traut euch und eurem Unternehmen ruhig mal etwas zu. Nehmt neue Herausforderungen an und seht das Glas besser als halb voll statt halb leer. Seid neugierig! Wollt ihr etwa wirklich nicht wissen, was sich auf der anderen Seite des Zauns befindet? Wollt ihr ewig im eigenen Saft schmoren? Ihr wisst gar nicht was ihr verpasst!

Reist. Entdeckt die Welt. Geht offen auf andere Menschen zu. Führt Gespräche, haltet die Augen und Ohren offen und hört der Welt zu. Nehmt euch Zeit zu spinnen, zu fantasieren, zu träumen. Seid kreativ und entwickelt Ideen. Strebt nach Höherem und habt keine Angst davor, mal auf die Nase zu fallen. Nehmt euch ein Beispiel an kleinen Kindern. Sie gehen offen und ohne Vorurteile durch die Welt. Und sie fallen hin. Oft. Aber dann stehen sie wieder auf und laufen weiter. Die Welt ist viel zu schön, um immer nur auf einer Stelle zu stehen.

Auf neuen Wegen

Quelle PexelsTradition und Innovation müssen meiner Meinung nach Hand in Hand gehen, um ein erfolgreiches und vor allem zukunftsfähiges Unternehmen zu führen. Routine bietet ein verführerisches Gefühl von Sicherheit. Aber sie lässt uns auch faul und blind werden. Hinterfragt deshalb regelmäßig eure Art zu arbeiten. Seid kritisch und wachsam. Und vor allem: Seid mutig!

Lauft nicht auf ausgelatschten und sicher ausgebauten Wegen der Konkurrenz hinterher. Wagt euch hinaus in die Wildnis. Entdeckt Neuland und hinterlasst eigene Spuren.
Die Welt steht nicht still. Sie dreht sich. Und das zunehmend schneller. Veränderung ist überlebensnotwendig. Ihr müsst euch an neue Gegebenheiten anpassen, um Schritt zu halten. 

Wir hoffen, auch unseren Kunden noch von dieser Denkweise zu überzeugen. Für den Anfang erwarten wir ja gar nicht, dass man sich in unbekannte Weiten hinauswagt. Wenn man sich traut, zumindest zwei oder drei Schritte vom gewohnten Weg abzuweichen, wäre das schon ein Erfolg. Und wenn man erstmal Fährte aufgenommen und das Unbekannte geschnuppert hat, will man ganz schnell mehr. Davon sind wir überzeugt!




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